So mutmaßt Schegloff u.a., dass wir einfach noch nicht genügend über die Funktionsweise der wechselseitigen Beziehungen zwischen Text, Kontext und Perzeption wissen, um Kontext sinnvoll untersuchen zu können. Um die elementare Wichtigkeit kontextueller Faktoren für das Verständnis einer Äußerung zu demonstrieren, wird z.B. gerne eine Äußerung präsentiert, die ohne Kenntnis diverser situativer oder kotextueller Faktoren ambig oder völlig uninterpretierbar ist. (Ein Musterbeispiel dafür ist eine angeblich tatsächlich gefallene Aussage, die gerne von Prof. Widdowson in seinen Vorlesungen gebracht wurde: "My mother took hers off at a garden party in front of the vicar.") Wird dann in so einem Fall die fehlende Hintergrundinformation nachgeliefert, kommt es bei den Zuhörern zu einer Reaktion à la "Ach sooo, darum ging es also" – bei Nachfrage jedoch ist es den meisten unmöglich, genaue Angaben darüber zu machen, wie der Kontext denn nun mit der 'aus dem Zusammenhang gerissenen' Äußerung interagiert hat, um unsere Interpretation von selbiger zu verändern. Es handelt sich also um einen "unerklärbaren und damit analytisch fruchtlosen Aha-Effekt" (Schegloff 1992: 198, Übers. A.S.
). (Leider wurde uns ein solcher in Bezug auf das mysteriöse Objekt auf der Gartenparty verwehrt. Prof. Widdowson hat uns nie aufgeklärt.)
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