Teil der Diplomarbeit "Kontextualisierungskonventionen im Internet Relay Chat" (Originalfassung, Stand 2003) von Alexandra Schepelmann
Kommunikative Inferenz |
Der Prozess der Interpretation, in dem die Gesprächspartner von
Kontextualisierungshinweisen auf
die Rahmung der Interaktion und die passende Auffassung von Sprechakten
schließen, ist als kommunikative Inferenz (conversational inference)
"der begriffliche Schlüssel und der sinnstiftende Rahmen der
Kontextualisierungstheorie" (Schmitt 1993:
331
the situated or context-bound process of interpretation, by means of which participants in an exchange assess others' intention, and on which they base their responses. Die Schlüsselbegriffe sind hier "situated", "context-bound" und "intention".
Im Gespräch mit Prevignano und Di Luzio (1997: 9)
Einerseits ist Inferieren in Gegensatz zum Abrufen referenzieller Bedeutung eines Elements nur innerhalb des spezifischen Kontexts möglich, in dem das Element aufgetreten ist ("situated"/ "context-bound"). Ein verwandter Punkt ist, dass auch das Ergebnis der Inferenz, die Interpretation, zu der man schließlich gelangt, nicht objektiv und unabhängig vom Kontext als 'richtig' oder 'falsch' bezeichnet, sondern nur anhand des weiteren Verlaufs der Interaktion beurteilt werden kann: What distinguishes successful from unsuccessful
interpretations are not absolute, context-free criteria of truth value or
appropriateness, but rather what happens in the interactive exchange itself,
i.e. the extent to which proffered context bound inferences are shared,
reinforced, modified or rejected in the course of an encounter. Zum anderen "beinhaltet [Inferieren] in erster Linie hypothesenähnliche
Annahmen hinsichtlich der interaktiven Absichten der Gesprächsteilnehmer"
(Schmitt 1993: 335, Hervorhebung A.S.
© Alexandra Schepelmann 2002-2003
Teil der Diplomarbeit "Kontextualisierungskonventionen im Internet Relay Chat" (Originalfassung, Stand 2003) von Alexandra Schepelmann
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