Teil der Diplomarbeit "Kontextualisierungskonventionen im Internet Relay Chat" (Originalfassung, Stand 2003) von Alexandra Schepelmann
Rahmen |
Unter den Konzepten zum Thema "Erwartungsstrukturen"
ist frame (Rahmen) der am weitesten verbreitete Begriff.
... play is a phenomenon in which the actions of "play" ...
denote ... other actions of "not play". We therefore meet in play with an
instance of signals standing for other events... . - zum Beispiel: The playful nip denotes the bite, but it does not denote what
would be denoted by the bite. Bateson unterscheidet also beim Tier – und im weiteren Sinne auch beim
Menschen – drei Typen von Signalen: Erstens "mood-signs" – äußerlich
wahrnehmbare Anzeichen der eigenen Befindlichkeit –, zweitens "messages which
simulate mood-signs" und drittens die metakommunikative Gruppe von "messages
which enable the receiver to discriminate between mood-signs and those other
signs which resemble them" – beispielsweise eben ein Signal vom Typ "This is
play" (ibid.: 189
Batesons Rahmenkonzept wird von Erving Goffman
übernommen und in seinem 1974 erschienenen Werk Frame Analysis (dt.: Rahmen-Analyse [1977])
Und natürlich werde ich den Ausdruck "Rahmen" ("frame") in
Batesons Sinne oft gebrauchen. Ich gehe davon aus, daß wir gemäß gewissen
sozialen Ordnungsprinzipien für Ereignisse – zumindest für soziale – und für
unsere persönliche Anteilnahme an ihnen Definitionen einer Situation aufstellen;
diese Elemente, soweit mir ihre Herausarbeitung gelingt, nenne ich "Rahmen". Das
ist meine Definition von "Rahmen". "So", stellt Burns (1992: 248
Wie lässt sich Goffmans Rahmenkonzept nun definieren? Es handelt sich um ein kognitives Wissenskonstrukt, das dem Individuum hilft, die ihm täglich begegnenden Situationen und Erfahrungen zu erkennen, zu verstehen und zusammenhängend zu interpretieren. Es beinhaltet kulturspezifische Erwartungen zu den anwesenden Teilnehmern und ihrem Verhalten, der physischen Umgebung und jenem Ausmaß an psychologischer Anteilnahme (involvement), das die Interaktanten angemessener Weise an den Tag zu legen haben. Und ebenso wie Rahmen uns helfen, die Welt zu erkennen und zu interpretieren, wird unsere Wahrnehmung der Welt auch durch sie beeinflusst – wir manipulieren unsere Eindrücke so, dass unsere Interpretation der Ereignisse gerechtfertigt erscheint. Den ursprünglichsten Typ von Rahmen, der uns eine geordnete Perzeption der Welt erst ermöglicht, bezeichnet Goffman als primären Rahmen (primary framework). Trotz der psychologischen Komponente des Rahmenkonzepts gilt Goffmans
Interesse nicht der Frage nach Genese und Entwicklung von Rahmen, sondern ihrer
Form und Funktion – welche Rahmen gibt es in unserem Kulturkreis, was ist in
ihnen enthalten, und – vor allem -: wie werden sie angewandt? In Frame
Analysis, "a long and odd book" (Myers [o.J.]: "Frames"
The multiplicity of elements which may compose the social
role of speaker ('production format') plus the shifting and somewhat elastic
numbers constituting the potential audience ('participation framework') mean
that the alignment of speaker to audience may change quite frequently and,
consequently, has to be repeatedly defined and redefined. This alignment Goffman
calls 'footing'. Im Kapitel "Footing” (Goffman 1979
© Alexandra Schepelmann 2002-2003
Teil der Diplomarbeit "Kontextualisierungskonventionen im Internet Relay Chat" (Originalfassung, Stand 2003) von Alexandra Schepelmann
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