Das Fragezeichen nimmt unter den Satzzeichen insofern eine Sonderstellung
ein, als es prototypischerweise nach Sprechakten gesetzt wird, die eine Reaktion
erfordern und damit interaktional von besonderer Signifikanz sind. Anders als
beispielsweise beim Punkt ist mit ihm keine konsistente Intonationskontur
assoziiert. Chafe bemerkt für das Englische:
Question marks ... provide a good example of punctuation that
is at least ambiguous with respect to prosody. Functionally there are two major
types of questions: "yes-no” questions and "question-word” questions. Yes-no
questions generally exhibit a final rising pitch, question-word questions, a
falling pitch. ... That both ... are written with question marks ... shows that
function can override prosody in some cases[.]
Chafe 1988: 403

Es muss also davon ausgegangen werden, dass das Fragezeichen als Signal nicht
primär zur Signalisierung eines bestimmten prosodischen Musters bei der
Subvokalisation dient, sondern eine funktionale Bedeutung hat.
Welche Bedeutung hat das Fragezeichen? Das Österreichische Wörterbuch (38.
Aufl. 1997) nennt folgende drei Gebrauchsweisen:
Das Fragezeichen steht:
2.1 Als Satzzeichen nach echten Fragen, die durch wörtliche Fragesätze,
Wortgruppen oder Einzelwörter ausgedrückt werden ...
2.2 Als Ausdruck des Zweifels an einer Angabe oder Behauptung ...
2.3 Als Ersatz für "wie viel" (zB in Rechenaufgaben)
Österreichisches Wörterbuch 1997: 64

Im vorliegenden Datenmaterial lassen sich analog zu der im Abschnitt
Emoticons getroffenen Unterscheidung zunächst zwei Grundtypen der
Verwendung von Fragezeichen unterscheiden: zum einen die traditionelle
Verwendung am Ende eines Sprechakts, zum anderen einzelne, allein in einer Zeile
stehende Fragezeichen. Betrachten wir zunächst letzteren Typ.
Einzelne Fragezeichen als Sprechakte
In der vorliegenden Arbeit soll davon ausgegangen werden, dass alles, was ein
Chat-Teilnehmer durch intentionales Betätigen der Enter-Taste absendet und damit
in die Interaktion einbringt, einen eigenen Sprechakt konstituiert, selbst wenn
es sich nur um ein einziges Zeichen handelt. Auch ein einzelnes Fragezeichen,
das von einem Nutzer in die Interaktion eingebracht wird, erfüllt einen
kommunikativen Zweck.
Welcher Zweck ist das im Falle eines Fragezeichens? Die Punkte 2.1 und 2.3
der Liste des Österreichischen Wörterbuchs sind hier wohl getrost
auszuschließen. Es bleibt Punkt 2.2 – "Ausdruck des Zweifels an einer Angabe
oder Behauptung". Dies würde das Fragezeichen als
Kontextualisierungshinweis
positionieren, und zwar mit Bezug auf einen Sprechakt. Betrachten wir ein vom
ÖWB angeführtes Beispiel:
Eine neue Zimmereinrichtung um 20 000 Schilling (?) zu
verkaufen.
ibid. [Kursivtype im Original]

Was hier zum Ausdruck gebracht wird, ist ein bestimmter Rahmen, nämlich, dass
diese Aussage zweifelhaft ist – face-to-face hätte man dies vermutlich mit para-
bzw. nonverbalen Mitteln vermittelt, im schriftlichen Medium mit Hilfe des
Fragezeichens. Die von allein in einer Zeile stehenden Fragezeichen in
IRC
erfüllte Funktion ist mit dieser ganz sicher verwandt. Welche Funktion dies ist,
wird ausgezeichnet an Beispiel (1) ersichtlich – hier formuliert ein Teilnehmer
auf die Nachfrage eines anderen Interaktanten die Art seines Sprechakts aus:
(1) NickName1: ?
NickName2: was "?" Nick1?
NickName1: i kenn mi nix aus
Viele weitere Fälle in den Daten stützen diese Interpretation. Häufig findet
sich ein solches Fragezeichen als Reaktion auf Insiderwitze oder
Interaktionssequenzen, an deren Verlauf der/die Fragende nicht beteiligt war,
weil er/sie in einer anderen Sequenz involviert oder nicht am Bildschirm war.
Auch hier geht es also um Zweifel bzw. Unsicherheit – allerdings gibt es einen
entscheidenden Unterschied, denn im Gegensatz zu der oben illustrierten
Verwendung ("20 000 Schilling (?)") bezieht sich das Fragezeichen hier nicht auf eine
bestimmte Aussage, sondern auf den state of mind des Produzenten. Nicht ein
bestimmter Sprechakt wird in Frage gestellt, sondern der Sprecher zeigt damit
an, dass er selbst die Orientierung verloren hat: das Fragezeichen ist also
nicht sprechaktbezogen, sondern personenbezogen. Wenn die illocutionary force
eines allein stehenden Fragezeichens mit i kenn mi nix aus umschrieben werden
kann, dann ist der erwünschte perlocutionary effect dieses Sprechakts
folgerichtig die Beseitigung dieses Zustands der Desorientierung. Aus
interaktionaler Perspektive betrachtet signalisiert das Fragezeichen also den
Wunsch nach einer Erklärung.
Fragezeichen können auch in reduplizierter Form verwendet werden, und genau
wie die einzelnen Fragezeichen können auch mehrere dieser Zeichen allein in
einer Zeile stehen – oft einfach emphatisch redupliziert, um eine besonders
starke Form von Desorientierung zu signalisieren, dass sich der Betreffende
nämlich überhaupt keinen Reim mehr auf die Geschehnisse im Channel machen kann.
Doch wie wir weiter unten sehen werden, handelt es sich bei mehreren
Fragezeichen nicht ausschließlich um Fälle rein emphatischer Reduplikation. Oft
müssen mehrere Fragezeichen auch funktional von einzelnen differenziert werden.
Eine zweite Verwendungsmöglichkeit eines allein stehenden Fragezeichens tritt
in Beispiel (2) auf:
(2) NickName1: NickName2
NickName2: ?
Hier signalisiert das Fragezeichen eine Reaktion auf NickName1s
vorangegangene Äußerung: NickName1 hat NickName2 direkt mit seinem/ ihrem
Pseudonym angesprochen. NickName2 signalisiert mit dem Fragezeichen, dass er/
sie anwesend ist und die Anrede zur Kenntnis genommen hat, gleichzeitig aber
wird klar, dass er/sie zu erfahren erwartet, welches Anliegen NickName1 an
ihn/sie hat.
Solche Anrede/Kenntnisnahme-Sequenzen treten in den vorliegenden Daten
überaus häufig auf – zweifellos ein Nebeneffekt des fehlenden visuellen Kanals:
man muss sich der Anwesenheit seines Gesprächspartners versichern, sonst kann es
passieren, dass man eine lange Äußerung produziert, nur um dann festzustellen,
dass der Betreffende die Interaktion zurzeit gar nicht verfolgt. Die häufigste
Variante der Kenntnisnahme ist ja bzw. jo, und zwar mit etwa gleicher Frequenz
mit und ohne Fragezeichen. Hier darf gemutmaßt werden, dass eine Variante ohne
Fragezeichen nur Präsenz und einen offenen Kanal signalisiert, während eine
Variante mit Fragezeichen wiederum selbst eine Reaktion verlangt – hier schwingt
die Frage nach dem Anliegen des ersten Sprechers mit. Ein allein stehendes
Fragezeichen als Reaktion ist der Extremfall dieser Form.
Fragezeichen nach einer Äußerung
Wenden wir uns nun dem zweiten Grundtypen des Einsatzes von Fragezeichen zu:
ein Fragezeichen am Ende einer Äußerung. Weiter oben wurde die Vermutung
ausgesprochen, dass mit Fragezeichen versehene Zeichen der Kenntnisnahme, z.B.
ja?, den Wunsch nach Reaktion signalisieren, während ein ja ohne Fragezeichen
nur anzeigt, dass der Angesprochene anwesend und der Kanal offen ist. Vielleicht
kann ein Fragezeichen am Ende eines Sprechakts ja generell als konventionelles
Zeichen für den Wunsch nach Reaktion angesehen werden. Falls dem so ist, müsste
sich dies auch in einer tendenziell höheren Reaktionsrate widerspiegeln – denn
ein konventionelles Zeichen muss ja von allen Beteiligten verstanden werden, und
wenn es keinerlei Effekt hätte, würde es vermutlich nicht beibehalten werden.
Dem Argument, dass ja auf die meisten (nicht rhetorischen) Fragen eine Reaktion
erwartet wird und das Fragezeichen demnach nie weggelassen werden dürfte, kann
entgegnet werden, dass aufgrund des hohen Zeitdrucks in IRC bekanntlich viel
nicht Essentielles weggelassen wird – und nachdem der Großteil der Fragen ja
auch syntaktisch als solche erkennbar ist, kann das Fragezeichen (im
begrifflichen Rahmen des Ökonomieprinzips) als fakultativ angesehen werden.
Betrachten wir einmal die andere Hälfte der erwähnten
Anrede/Kenntnisnahme-Sequenzen. Hier gibt es vier Möglichkeiten: die Anrede kann
mit einem Fragezeichen, mit mehreren Fragezeichen oder mit Rufzeichen bzw.
Fragezeichen und Rufzeichen versehen sein oder gänzlich ohne
Satzzeichen gesetzt
werden. Um die Annahme zu überprüfen, dass das Fragezeichen als konventionelles
Signal für den Wunsch nach einer Reaktion verstanden wird, wurden in drei
verschiedenen Chat-Protokollen alle Fälle von direkter Anrede (also nur allein
stehende Pseudonyme ohne weiteren Text in derselben Zeile) gezählt, nach
Satzzeichentyp klassifiziert und die Reaktionsrate ermittelt (gezählt wurden nur
Reaktionen der angesprochenen Person). Die Ergebnisse sind in folgender Tabelle
dargestellt:
|
Gesamtanzahl |
davon mit Reaktion |
Reaktionsrate |
NickName? |
13 |
12 |
92% |
NickName??? |
5 |
3 |
63% |
NickName |
14 |
7 |
50% |
NickName! (!?, !!!) |
3 |
3 |
100% |
|
Tabelle 1: Anrede nach Satzzeichentyp und Reaktionsrate. |
Obwohl die relativ geringe Datenmenge Verallgemeinerungen nur bedingt
zulässt, lassen sich doch einige Tendenzen ausmachen: es kommt etwa gleich
häufig zu einer Anrede durch Pseudonym mit und ohne Fragezeichen. Die
Reaktionsrate bei der Variante NickName? liegt mit 92% weit über der
Reaktionsrate bei der Variante NickName (-), die nur bei 50% liegt.
Diese Daten lassen den Schluss zu, dass ein Fragezeichen tatsächlich die
Wahrscheinlichkeit einer Reaktion erhöht. Eine mögliche Erklärung für die
geringe Reaktionsrate bei der Variante NickName (-) könnte sein, dass angenommen
wird, die Äußerung des Sprechers sei noch nicht zu Ende – in der Tat wird
gelegentlich das Anliegen sofort nach der Anrede geäußert, ungeachtet dessen, ob
es zu einer Reaktion gekommen ist oder nicht.
Geht man davon aus, dass ein Fragezeichen am Ende eines Sprechakts den Wunsch
nach Reaktion kontextualisiert und zieht man in Betracht, dass Reduplikation ein
typisches Signal für Emphase ist, so wäre es nur logisch, anzunehmen, dass
reduplizierte Fragezeichen nichts anderes signalisieren als einen besonders
dringlichen Wunsch nach einer Reaktion. Der Zusammenhang zwischen einem und
mehreren Fragezeichen und Reaktionsrate sollte einer ausführlicheren
Untersuchung unterzogen werden. Zu diesem Zweck wurden in acht unterschiedlichen
Chatprotokollen alle mit einem oder mehreren Fragezeichen versehenen Äußerungen
sowie alle als Fragen identifizierbaren Sprechakte ohne Fragezeichen
nach
Satzzeichentyp klassifiziert und die jeweilige Reaktionsrate ermittelt. Die
Ergebnisse sind in Tabelle 2 dargestellt.
Reaktionsrate |
? |
??? |
- |
Gesamt |
Protokoll 1 |
57% (20/35) |
60% (12/20) |
58% (14/34) |
58% (46/79) |
Protokoll 2 |
60% (18/30) |
63% (5/8) |
63% (5/8) |
61% (28/46) |
Protokoll 3 |
61% (35/57) |
33% (1/3) |
67% (28/42) |
63% (64/102) |
Protokoll 4 |
67% (32/48) |
53% (8/15) |
64% (14/22) |
64% (54/85) |
Protokoll 5 |
69% (34/49) |
47% (7/15) |
63% (5/8) |
64% (46/72) |
Protokoll 6 |
80% (37/46) |
53% (10/19) |
63% (31/49) |
68% (78/114) |
Protokoll 7 |
73% (22/30) |
60% (9/15) |
71% (10/14) |
69% (41/59) |
Protokoll 8 |
85% (40/47) |
63% (5/8) |
83% (15/18) |
82% (60/73) |
Gesamt |
70% (238/342) |
55% (57/103) |
66% (122/185) |
66% (417/630) |
|
Tabelle 2. Fragen: Zusammenhang zwischen Fragezeichentyp und Reaktionsrate.
|
Tatsächlich erweist sich, dass Fragen mit einem Fragezeichen im Gesamtschnitt
eine geringfügig höhere Reaktionsrate haben als Fragen ohne derartige
Markierung; allerdings ist der Unterschied in den meisten Chatsessions gering
und die Variation zwischen den einzelnen Protokollen hoch. Was dagegen
überrascht, ist die durchwegs niedrigere Reaktionsrate der Fragen, die mit
mehreren Fragezeichen gekennzeichnet sind. Dies trifft bis auf die Protokolle 1
und 2, jenen mit der generell niedrigsten Reaktionsrate, in jeder der
untersuchten Chatsessions zu. Falls reduplizierte Fragezeichen tatsächlich einen
dringlicheren Wunsch nach Reaktion kontextualisieren sollen, sind sie als
Kontextualisierungsstrategie offensichtlich nicht besonders erfolgreich – die
Tatsache, dass sie sogar seltener, und das erheblich, eine Reaktion erhalten als
sowohl Fragen mit einem Fragezeichen als auch Fragen ohne Satzzeichen, lässt
darauf schließen, dass dies nicht ihr Hauptzweck sein kann.
Die drei Fragezeichen
– qualitative Analyse und Klassifikation
Es soll versucht werden, einen Faktor zu ermitteln, der die durchgängig
geringere Reaktionsrate bei den drei Fragezeichen erklärt. Hierzu wurden jene
mit mehr als einem Fragezeichen versehenen Äußerungen untersucht, die keine
Reaktion erhielten. Die solcherart eruierten Fragen wurden dann nach dem Prinzip
des hermeneutischen Zirkels in eine von fünf emergenten Kategorien
klassifiziert. Diese Kategorien wurden nach dem durch sie kontextualisierten
Rahmen benannt:
- Emotionale Beteiligung
- Erkenntnisinteresse
- Staunen/ Unglauben
- Rahmungsproblem
- Streben nach Aufmerksamkeit
Natürlich ist eine Klassifikation vieler Fragen nicht ganz eindeutig möglich;
es ist anzunehmen, dass viele Fragen mehrere Aspekte in sich vereinen und nicht
jeder völlig mit der hier präsentierten Einteilung konform geht. Im Folgenden
sollen die Kategorien näher erläutert werden.
1) Emotionale Beteiligung
In Fragen, die in diese Kategorie fallen, haben die drei Fragezeichen einen
deutlich expressiven Charakter. Der mit ihrer Hilfe inszenierte
Rahmen ist klar
personenbezogen und lässt sich etwa so umschreiben: "Ich befinde mich gerade in
einem emotional gefärbten seelischen Zustand." Der Grad der Beteiligung kann
durch Reduplikation der Fragezeichen signalisiert werden. Einige Beispiele:
(3) wo is meine NickName?????????
(4) hast was gegen meinen nick??????????
(5) was????? so schlimm?????
(6) NickName: pfaaa schaut wer super-g ??
NickName: da maier is wieda a waunsinn
In der Vorgeschichte zu Beispiel (3) versucht eine Teilnehmerin immer wieder,
mit einer anderen, ihr bekannten Nutzerin Kontakt aufzunehmen, die sich zwar
selbst äußert, aber nicht auf an sie gerichtete Äußerungen reagiert und
schließlich den Chatroom verlässt. Beispiel (4) richtet sich an einen Nutzer,
der sich über das Pseudonym des Sprechers mokiert hat; (5) ist Teil einer
Tröst-Sequenz (siehe unten), und (6) produziert eine Teilnehmerin, die
offensichtlich von den Leistungen des österreichischen Schirennläufers Hermann
Maier im Super-G sehr beeindruckt ist.
2) Erkenntnisinteresse
In dieser Funktion signalisieren die drei Fragezeichen, dass der Sprecher an
der Information, die er mit der mit ihnen versehenen Frage in Erfahrung bringen
will, ganz besonders interessiert ist. Dieser Typ ist verwandt mit der
reaktionsheischenden Funktion des einzelnen Fragezeichens, bezieht die
Dringlichkeit aber eher auf den Inhalt der Antwort als auf die Antwort selbst:
dem Sprecher geht es um die Information, weniger darauf, dass seine Äußerung
prinzipiell Beachtung findet. Die Daten (6) bis (9) sind Beispiele für diese
Verwendungsweise.
(7) was bedeutet eigentlich =) ???
(8) und was hättest du dir nicht gedacht???
(9) NickName1: Wann hast angefangen NickName2 ??
NickName1: zum saugen
NickName3: mit wos ?? *fggg*
Beispiel (7) gehört zu einer Reihe von ähnlich lautenden Fragen nach der
Bedeutung des Zeichens =), die eine Chat-Anfängerin an die versammelte Runde von
erfahrenen ChatterInnen stellt, auf die sie aber erst eine Antwort erhält, als
sie sie konkret an eine bestimmte Person richtet (dieser Fall wird im Abschnitt
Nicknames näher erläutert). Beispiel (8) ist selbsterklärend; (9) dagegen ist
komplexer: hier handelt es sich vermutlich um einen ironisierten –
modulierten –
Einsatz der Konvention. NickName1 reagiert mit seiner Frage auf eine Äußerung
von NickName2, der dabei ist, eine große Datei aus dem Netz herunterzuladen (zu
saugen) und über die lange Ladezeit geklagt hat. Da die Frage nicht ganz klar
ist, liefert er etwas verspätet das Objekt nach: er möchte wissen, [w]ann
NickName2 angefangen hat zum saugen, worauf er aber zunächst keine Antwort
erhält. Mehrere Turns später schaltet sich NickName3 in die Interaktion ein: der
Zusatz *fggg* macht ihre Äußerung klar als Teil einer Frotzelaktivität
kenntlich, als sie fragt, mit wos NickName2 denn angefangen hätte. Diese
frotzelnde Frage ist mit zwei Fragezeichen versehen: durch die dadurch ironisch
zum Ausdruck gebrachte Wissbegierde impliziert NickName2, dass es sich um etwas
besonders Interessantes handeln könnte – in Assoziation mit dem Wort saugen
vermutlich um etwas Unanständiges. NickName2 geht auf diese Erwartung ein –
einige Zeilen später äußert er unwirsch ich saug grad selber an meinem ...
weißt
:P
.
3) Staunen/ Unglauben
Ähnlich wie in der oben erwähnten ersten Verwendungsweise von allein
stehenden Fragezeichen kann mittels dieser Funktion der drei Fragezeichen ein
gewisser Zweifel zum Ausdruck gebracht werden. In dieser Verwendungsweise sind
die Fragezeichen eher als sprechaktbezogen anzusehen – ihr
Kontextualisierungspotenzial kann vielleicht folgendermaßen umschrieben werden:
"Ich hinterfrage etwas, das mich sehr verwundert/ das ich nicht erwartet hätte."
Die Daten (10) bis (12) illustrieren dies:
(10) wos durt is a?????
(11) wo ist er denn?????
(12) ja ich hier du auch??? *ggg*
Die Frage in Datum (10) bezieht sich auf eine nach eigenen Angaben 12jährige
Teilnehmerin, die durch in jeder Hinsicht unreifes Betragen die Aufmerksamkeit
der anderen Interaktanten erregt hat. Trotz mehrfacher Verweise lässt sie von
ihrem provokanten Verhalten nicht ab, was dazu führt, dass sie mehrfach von
Operators aus dem Channel befördert und schließlich sogar von weniger
wohlmeinenden Nutzern genukt wird
. Während ihrer Abwesenheit entdeckt einer der
Teilnehmer, dass sie auch einen Kanal mit dem Namen #linuxrulz
betreten hat – so
viel Chuzpe (oder Ahnungslosigkeit) entlockt einer Teilnehmerin die in (10)
reproduzierte ungläubige Frage wos durt is a?????. In Datum (11) fragt eine
Nutzerin sehr erstaunt nach einem ihr bekannten Teilnehmer, den sie in keinem
seiner üblichen Kanäle angetroffen hat, der aber nach den Angaben eines anderen
Interaktanten auch gerade chattet. Datum (12) schließlich ist wieder ein Fall
einer ironisierten, modulierten Verwendung der Konvention: es handelt sich um
eine leicht frotzelnde Reaktion eines Teilnehmers auf die Äußerung einer anderen
Interaktantin, die erstaunt konstatiert hat, dass er auch hier sei. Dies nimmt
der Betreffende auf und stellt mit gespieltem Erstaunen die Gegenfrage: ja ich
hier du auch???. Die Modifikation dieser durch drei Fragezeichen als überaus
verwunderlich gekennzeichneten Beobachtung durch *ggg* macht klar, dass es sich
um eine ironische Aussage handelt.
4) Rahmungsproblem
Ein weiterer Typ von Frage, bei dem mehrere Fragezeichen eingesetzt werden
können, tritt auf, wenn ein Teilnehmer eine Situation oder eine Äußerung
überhaupt nicht einordnen kann – er oder sie hat ein Rahmungsproblem. Einige
Beispiele:
(13) Nicki *zwickabussi*???
(14) warum das den???
(15) NickName1: ??????
NickName1: NickName2 was ist los
(16) wieso is mei nick no da???
(17) was Hmmmst denn???
(13) äußert eine Teilnehmerin als Reaktion auf ein zweifelhaftes Kompliment
eines anderen Nutzers – sie ist sich offenbar nicht sicher, ob sie es als ernst
oder sarkastisch auffassen soll. In den Beispielen (14) und (15) bringen zwei
Nutzer ihre Desorientierung zum Ausdruck. Die Frage in (16) äußert ein
Teilnehmer, der sich nicht erklären kann, wie es möglich ist, dass seine
Verbindung zum Chatserver getrennt und er dadurch aus dem Kanal geworfen wurde,
aber sein Pseudonym immer noch als eingeloggt angezeigt wird, und in (17) kann
ein Nutzer den Grund für das zweifelnde hmmmm eines anderen Teilnehmers nicht
nachvollziehen.
5) Streben nach Aufmerksamkeit
Die Fragezeichen, die den Äußerungen in dieser Kategorie hinzugefügt werden,
dienen vornehmlich dazu, die Aufmerksamkeit der anderen Interaktanten auf sich
bzw. auf den Produzenten zu lenken. Die Beispiele (18) und (19) sollen dies
illustrieren:
(18) NickName: wer will die listen von hier haben???
NickName: die wörterlisten
NickName: ??
(19) NickName?????????
In Datum (18) bietet eine Teilnehmerin an, die Channelstatistik, in der die
Anzahl von Wörtern, die jeder Nutzer seit Beginn seiner Chat-Tätigkeit bereits
geäußert hat, allen im Kanal zugänglich zu machen. Trotz massivem Einsatz von
Fragezeichen stößt dieses Angebot anscheinend nicht auf Interesse – die Frage
bleibt unbeantwortet. (19) dagegen steht stellvertretend für zahlreiche Daten
nach demselben Muster.
Wie oben erwähnt, ist es sehr wahrscheinlich, dass die genannten Kategorien
einander überschneiden. Besonders dieser letzte Typ wird selten ganz sortenrein
vorliegen – eine Funktion der drei Fragezeichen ist sicherlich fast in jedem
Fall das Erregen von Aufmerksamkeit: sie signalisieren dem Rezipienten, dass
eine Inferenz erforderlich ist. Eine der wichtigsten Eigenschaften von
Kontextualisierungshinweisen ist die Tatsache, dass sie keine stabile,
kontextunabhängige Bedeutung besitzen und aufgrund ihrer Funktionsweise auf zwei
Ebenen wirksam werden können:
1. Der erste Faktor, die Veränderung an sich, zieht
Aufmerksamkeit auf die betreffende Passage und weist dadurch darauf hin, dass
sie anders zu interpretieren ist als das umgebende Material.
2. Der zweite Punkt, die mit der Art des Wechsels verbundenen Assoziationen,
leiten die Interpretation in eine bestimmte Richtung.
vgl. Abschnitt Kontextualisierung
Wie im Abschnitt Kontextualisierungshinweise ausgeführt, unterscheidet z.B.
Auer (1992: 31f.)
aufgrund dieser Dualität rein "oppositive contextualization
cues" von solchen mit einem "inherent... meaning potential". Betrachten wir die
drei Fragezeichen als Kontextualisierungshinweis, dann können wir diese letzte
Kategorie, deren Rahmungspotenzial als "Ich möchte auf mich und meinen Beitrag
aufmerksam machen" umschrieben werden kann, als Vertreter der ersten Ebene
ansehen. Die zuvor genannten vier Klassen dagegen befinden sich auf der zweiten
Ebene – dort wird die Inferenz der Rezipienten in eine bestimmte Richtung
gelenkt.
Diese Beobachtungen beantworten allerdings noch nicht die oben gestellte Frage
nach dem Grund für die niedrige Reaktionsrate, die Fragen mit mehr als einem
Fragezeichen durchschnittlich zuteil wird. Um uns diesem Thema anzunähern,
betrachten wir die Aktivitätstypen, in denen sie besonders häufig auftreten:
Aktivitäten mit hohem Anteil von Fragen mit drei Fragezeichen
Bei genauerer Untersuchung der Daten erweist sich, dass es besonders zwei
Aktivitätstypen sind, in denen Fragen mit drei Fragezeichen in besonders hoher
Frequenz auftreten. Es sind dies
- Tröst-Sequenzen
- Frotzelaktivitäten bzw. Pretend Play
1) Tröst-Sequenzen
In der Vorgeschichte zu Datum (20) beantwortet eine Teilnehmerin die rituelle
Frage nach ihrem Befinden mit beschisen danke [sic], was ihren Gesprächspartner
zu folgenden Äußerungen veranlasst:
(20) NickName: was???
NickName: so schlimm???
NickName: hmm, hilft ein *tröst-bussi*???
Eine andere Nutzerin betritt den Kanal mit dem Zusatz sad an ihrem üblichen
Pseudonym
:
(21) NickName1: ??????
NickName1: NICK2III
NickName1: warum sad
Etwas später kommt es zu einem weiteren Versuch, die deprimierte Nutzerin zu
trösten:
(22) NickName1: hmm
NickName1: will nick2i mit wem darüber reden??
NickName1: oder lieber alleine verdauen????
Und auch ein weiterer Benutzer, der sein Pseudonym erst mit dem Zusatz
[VeRyVeRySad] und etwas später mit [VoLlTrAuRiG] versieht, wird von einer
anderen Teilnehmerin in einer mit drei Fragezeichen versehenen Frage nach dem
Grund für seine Traurigkeit befragt
:
(23) nagööö wos isn los nicky???
2) Frotzelaktivitäten bzw. Pretend Play
Besonders häufig treten die drei Fragezeichen in spielerischen Frotzel- bzw.
Pretend-Play-Aktivitäten auf. Beispiele hierfür sind die Daten (9) und (12)
sowie (24) bis (29).
(24) NickName: des woars???
NickName: und wem interessiert des??
(25) wo musst denn hin, zu mir?? *gg*
(26) mützen schon wieder alle??????
(27) also nick, was macherst du mit mein merc.???
(28) und hast an geilen lederstring auch, nicki????
(29) is a apferl auch im mund vielleicht a grünes????
Die Fragen in Datum (24) sind frotzelnde Reaktionen auf ein Script eines
anderen Teilnehmers, das nach Meinung des Produzenten nicht sonderlich
interessant ist. (25) stammt aus einer komplexen Flirt-/Pretend-Play-Sequenz, in
der virtuos mit den verschiedenen ineinander verschachtelten Rahmen der
Chat-Interaktion gespielt wird. Mit (26) beklagt sich ein Teilnehmer über die
seiner Ansicht nach mangelnde Aktivität im Channel. Beispiel (27) stammt aus
einer Frotzelaktivität, die den Mercedes einer Teilnehmerin mit der
Autolosigkeit einer anderen Nutzerin (angeblich die Tochter der
Mercedesbesitzerin) kontrastiert – die Antwort auf die Frage in (27) lautet auch
in einer gelungenen Inszenierung von Neid kaputt fahrn *ggg*. (28) wird
geäußert, als ein Nutzer behauptet, er würde am Abend beim Chattertreffen einen
Striptease vorführen, und (29) bezieht sich auf das Pseudonym eines Teilnehmers,
das bei den anderen Interaktanten Assoziationen an ein Spanferkel weckt –
woraufhin ein Szenario entworfen wird, in dem der Betreffende als Braten auf dem
Teller landet.
In all diesen Aktivitäten, die im Übrigen vielleicht nicht zufällig alle
höchst face-relevant sind, tragen die drei Fragezeichen offensichtlich etwas zur
Rahmung der
Aktivität bei. Wie aber erklärt sich nun die niedrige Reaktionsrate?
Im Folgenden sollen einige mögliche Erklärungen angeboten werden.
- Fragen, die mit mehreren Fragezeichen versehen sind, treten häufig gehäuft
bzw. in Gemeinschaft mit anderen Fragetypen auf (z.B. in (18), (22) und (24)).
Wird der ganze Komplex beantwortet (und nicht jede Frage einzeln), so bleiben
einige dieser Fragen technisch gesehen unbeantwortet.
- In Frotzel- oder Pretend-Play-Aktivitäten, die, wie wir gesehen haben, eine
besonders hohe Dichte an mehrfachen Fragezeichen haben, dienen Fragen häufig
dazu, die Aktivität weiterzutreiben. Je nachdem, wie bzw. ob sie beantwortet
werden, entscheidet sich der Verlauf des Spiels. Sie bilden sozusagen einen
Scheideweg, ob das durch die Frage aufgebrachte neue Thema tatsächlich
weiterverfolgt werden soll. Im Gegensatz zu nicht spielerisch gerahmten
Aktivitäten erlauben es solche Sequenzen aber anscheinend, die Frage nicht zu
beantworten – z.B. dann, wenn die Situation für den Empfänger zu face-bedrohlich
wird. Bei solchen Fragen ist beim Empfänger keine Antwortpflicht einklagbar, er
kann sie also ohne Sanktionen befürchten zu müssen ignorieren. Das bedeutet,
dass der Spielzug des Produzenten nicht ratifiziert wurde. In solchen Fällen
wird die Frage kaum jemals wiederholt.
- Eine weitere mögliche Erklärung ergibt sich aus Beispielen wie den Daten
(6) (pfaaa schaut irgendwer super-g?? der maier is wieder a waunsinn) und (33):
(33) pamela?????????? na besser nicht
Zu Datum (33) kommt es, als ein Teilnehmer erwähnt, er sei zu einem
Kostümfest eingeladen, könne sich aber für keine Verkleidung entscheiden.
Mehreren scherzhaften Anregungen folgt der ebenfalls nicht ganz ernst gemeinte
Vorschlag, doch als Pamela Anderson
zu erscheinen, was der Initiator der Sequenz
mit der in (33) reproduzierten Äußerung ablehnt. Die mit mehrfachen Fragezeichen versehenen Phrasen in (6) und (33) haben
beide klar rhetorischen Charakter. Sie dienen hier nicht der Erkenntnisfindung,
sondern der Einführung eines neuen Themas (6) bzw. der Herstellung von Kohärenz
(33). Diese Art von Frage erfordert keine Reaktion.
- In einigen wenigen Fällen kommt es dazu, dass eine Frage, die tatsächlich
eine Reaktion erfordert hätte, aus irgendwelchen Gründen und möglicherweise
absichtlich ignoriert wird. Will der/ die Fragende eine Reaktion erzwingen, kann
er/ sie die Strategie anwenden, dieselbe Frage oder eine Paraphrase mehrmals
nochmals zu äußern, wobei die zunehmende Emphase durch die Verwendung von einer
steigenden Anzahl von Fragezeichen signalisiert wird. Ist der Rezipient
entschlossen, die Frage zu ignorieren, beantwortet er auch diese wiederholten
Fragen nicht und senkt damit die durchschnittliche Reaktionsrate. Ein gutes
Beispiel ist folgende Sequenz, die auch ein interessantes Licht auf den Status
von Emoticons werfen könnte
:
(34) NickName1: =)
NickName2: ???
...

NickName1: =)
NickName2: was bedeutet eigentlich =)
...
NickName2: was bedeutet eigentlich: =) ???
...
NickName1: =)
NickName2: was bedeutet
NickName2: =) ???
...
NickName1: =)
NickName2: nick1, was bedeutet das zeichen =) ???
NickName1: smile
NickName2: ich dachte das geht so :-)
In diesem Ausschnitt ist sich eine neue Teilnehmerin nicht über die Bedeutung
der Zeichenkombination =) im Klaren. Aus unklaren Gründen muss sie ihre Frage
nicht weniger als fünfmal stellen – jedes Mal expliziter und die letzten drei
Male mit je drei Fragezeichen versehen – bevor sie eine Antwort erhält. Erst als
sie einen der Interaktanten direkt mit seinem Nickname anspricht, erhält sie die
gewünschte Information. Auch solche Sequenzen drücken natürlich die
durchschnittliche Reaktionsrate bei Fragen mit drei Fragezeichen.
- Eine weitere mögliche Erklärung ist, dass ein übertriebener Einsatz von
mehreren Fragezeichen als aufdringlich empfunden (etwa analog zum von der
Netiquette nicht goutierten durchgängigen Schreiben in Großbuchstaben) und aus
diesem Grund seltener beantwortet wird.
Fragezeichen in Begrüßungssequenzen
Begrüßungssequenzen stellen in den vorliegenden Daten einen großen Anteil an
mit Fragezeichen markierten Äußerungen. Es fragt sich nun, ob der Gebrauch von
Fragezeichen hier dem anderswo praktizierten entspricht oder ob er davon
abweicht. Wie im entsprechenden Abschnitt ausgeführt, besteht eine prototypische
Grußsequenz aus den folgenden sechs Zügen:
1 A: Gruß
2 B: Gegengruß
3 A: Frage nach dem Befinden
4 B: Antwort
5 B: Gegenfrage
6 A: Antwort
Mit Fragezeichen versehen sein können die Züge 3 und 5. In vier Protokollen
wurde die Art der Zeichensetzung ermittelt, die in diesen Zügen zur Anwendung
kommt. Für Zug drei ergibt sich in Relation zum Gesamtschnitt folgende
Verteilung:
|
? |
??? |
- |
Gesamtanzahl |
Zug drei |
38% (11) |
7% (2) |
55% (16) |
100% (29) |
Gesamtschnitt |
54% (342) |
16% (103) |
30% (185) |
100% (630) |
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Tabelle 3: Fragezeichentyp in Grußsequenzen |
Im Vergleich zum Gesamtschnitt wird in Begrüßungssequenzen also
durchschnittlich
- seltener ? verwendet
- seltener ??? verwendet
- öfter kein Satzzeichen verwendet.
Die wahrscheinlichste Erklärung dieser abweichenden Verteilung könnte im durchwegs phatischen
Charakter der Aktivität 'Begrüßung eines Neuankömmlings' liegen. Sollte das
Fragezeichen tatsächlich den Wunsch nach Reaktion signalisieren, dann passt es
ins Bild, die weit höhere Rate von nicht mit einem Fragezeichen versehenen
Fragen mit der Unverbindlichkeit dieser Art der Kommunikation zu erklären.
Einerseits liegt derartige ritualisierte Erkundigungen nach dem Befinden kaum
ein ernsthaftes Erkenntnisinteresse zugrunde (siehe oben). Andererseits könnte
auch eine weitere Spekulation zutreffen: statt
dem Gesprächspartner zu signalisieren, dass man ein besonderes Interesse an
seinem Befinden hätte (was in die Kategorie der positive politeness fiele),
vermittelt man, dass er keineswegs zu antworten verpflichtet ist und respektiert
damit (im Sinne der negative politeness) seinen Freiraum.
Auch die relative Seltenheit der mehrfach gesetzten Fragezeichen lässt sich
damit erklären – keine der oben aufgeführten Verwendungsweisen passt in
phatische Kommunikation. Wie erwähnt, kann die inhärente Grundbedeutung
der drei Fragezeichen als Emphase betrachtet werden – es sind aber nur wenig Kontexte
denkbar, in denen es sinnvoll erscheint, sich besonders emphatisch nach dem
Befinden des Gesprächspartners zu erkundigen. Allenfalls könnte man drei
Fragezeichen in einer solchen Aktivität als Signal für echtes Interesse ansehen
(im Gegensatz zur konventionellen Frage als Teil des Rituals). Die
Zeichenkombination ??? kann also, typisch für
Kontextualisierungshinweise, je
nach Aktivität verschiedene Inferenzen hervorrufen.
© Alexandra Schepelmann 2002-2003
Teil der Diplomarbeit "Kontextualisierungskonventionen im Internet Relay Chat" (Originalfassung, Stand 2003) von Alexandra Schepelmann
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